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Dynamische Farbgestaltung Waldorfschule Hamburg Harburg

April 2023

Dynamische Farbgestaltung in Lasurtechnik in der Waldorfschule Hamburg Harburg

Die Feststellung, daß Farbe jeweils der an der Wand klebende persönliche „Gemütsinhalt“ ist, macht jede farbliche Gestaltungsidee zu einem „Schlachtfeld“ persönlicher Gefühle und Urteile, Antipathie und Sympathie.

Bei der Zusammenstellung von Farbideen zu den Fluren und Treppenhäuser,
musste daher erst einmal wieder Klarheit und Ruhe, Sauberkeit und Übersichtlichkeit in das vorhandene Ensemble hineinkommen.
Allein ein „klarer Weissanstrich“ sorgte schon für offenbare „Erleichterung“.

So war mir „Leichtigkeit“ bei den Gestaltungsideen ein wichtiges Thema. Das Thema „Blau“ ist sicher auch für Norddeutschland kennzeichnend.
Die grundsätzliche Aufgabe einer Neugestaltung ist doch die Schaffung eines für Schüler menschengemässes humanes architektonisches Milieu.
Wann ist ein Schulgebäude „anthropomorph“, also auf grundlegende Bedürfnisse seiner Benutzer abgestimmt?

Ein Schulbau ist dann menschengemässes bzw. schülergerecht, wenn er auf gewisse soziale Grundbedürfnisse der Schüler abgestimmt ist.
Fragt man die Schüler so wird der Schulbau immer gestisch gebärdenhaft erlebt (es ist kalt, freundlich, vornehm, aggressiv, charakterlos etc.).

In der Regel spricht das Gebäude also zu den Schülern, begegnet ihnen und wird daher auch nach Gesichtspunkten des zwischenmenschlichen Umganges bewertet, allerdings oft nicht bewusst.
So wirkt es „sympathisch“, „unsympathisch“, anregungs- und abwechslungsreich, freilassend, aufmerksam und dialogfähig. Die Begriffe „Wärme“ und „Kälte“ spielen auch eine große Rolle.
Im Übrigen spielen auch sensomotorische Gesichtspunkte der Architektur eine große Rolle.
Bei dem Farbkonzept müssen alle diese Gesichtspunkte Beachtung finden und verschmelzen.
Wie kann man also nun hier zu Gestaltungsentwürfen gelangen, ohne der Willkür zu verfallen oder dem Gegenteil einer starren Dogmatik aufzusitzen…was allem Künstlertum widersprechen würde?
Die Antwort auf all diese Fragen ist eigentlich die Gleiche.
Im Empfindungs-im Gemütsbereich bestehen tatsächlich Fäden zwischen den Farbqualitäten und den äußeren Gegenständen.
In der Natur ist diese Verbindung bereits vorhanden, gegeben. Wir sind darin eingebettet.

In der Kunst muss man diese Verbindung erst frei herstellen.

So verwandelten wir über Ostern 2023 Stück für Stück Flure und Treppenhäuser in farbdynamische Kompositionen die letztlich alle wieder miteinander zusammenhängen.

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